"Mitleid ist die Anteilnahme an Schmerz und Leid anderer. Es unterscheidet sich vom bloßen Miterleben durch die Bereitschaft, aktiv zu helfen und dem anderen bei der Bewältigung des Leids zur Seite zu stehen." (Quelle:Wikipedia)
Ich mag es, wenn jemand mit CFlern und deren Eltern Mitleid hat, denn das kann z.B. heißen:
-CFler werden auch als Erwachsene von ihren Eltern unterstützt wenn nötig, z.B. beim Kochen, Putzen, Bügeln, Besorgungen machen, Haustier versorgen, finanziell usw.
-Kinder spielen mit CFlern, auch wenn diese nicht überall mithalten können
-Bekannte/Freunde rauchen nicht in unserem Beisein und lassen uns nicht fallen, nur weil "Party machen" uns zu anstrengend ist oder besuchen uns im Krankenhaus
-Fremde spenden Geld/ engagieren sich, damit CFler zur Klimakur fahren können, Ambulanzen besser ausgestattet werden, Unterstützung im Behördendschungel erfolgen kann usw.
-daß ein Sachbearbeiter vielleicht auch mal positiver entscheidet als er müsste, egal ob beim Pflegegeld, Schwerbehindertenausweis, Genehmigung von Reha oder Hilfsmitteln, Rente...
-daß es so etwas wie Pflegegeld, Schwerbehindertenausweis, Rabatt beim Autokauf etc. überhaupt gibt
-daß ein Arbeitgeber einen CFler "trotzdem" einstellt, nicht bei jeder Krankschreibung Theater macht, eine längere Mittagspause zum Inhalieren zugesteht und auch die Kollegen dafür Verständnis haben
-daß Ärzte versuchen, eine auf den Patienten abgestimmte Therapie zu finden, die auch "Zeit zum leben" lässt
-ich bekomme im Selbstbedienungsrestaurant mein Essen an den Tisch gebracht, seit ich mit Sauerstoff herumlaufe
-man hat nicht nur Anspruch auf einen Sitzplatz in öffentlichen Verkehrsmitteln, manche stehen auch freiwillig auf
Die Liste lässt sich noch beliebig fortsetzen....
und es wäre wirklich schön, wenn man gerade in einem Selbsthilfeforum auch auf das Mitleid anderer Betroffener bauen könnte, anstatt angegriffen zu werden, weil sich jemand gerade mal wieder nicht vorstellen kann, daß auch er/sie auf Mitleid angewiesen ist oder auf jeden Fall sein wird!!
Wer keines der obigen Beispiele als positives Ergebnis von Mitleid sehen kann/will, der sollte sich vielleicht mal überlegen, auf all das zu verzichten und sich dann aber bitte auch nicht beschweren, wenn irgendetwas nicht genehmigt wird, Freunde sich zurückziehen, er keine Klimakur bekommt usw..
Damit möglichst viele Leute die Krankheit kennenlernen und dann mit uns mit leiden und sich deshalb engagieren/spenden, brauchen wir Öffentlichkeit (Zeitung/Film/Fernsehen) und mit jemand, der erzählt "Ich arbeite, mache Sport, führe ein ganz normales Leben" ist es etwas schwierig, mit zu leiden und helfen zu wollen....
Uli,46