von Jess am 22.03.2006, 12:09
Hallo zusammen,
ich möchte mich mal zu Johannes Antwort äussern.
Wenn wir jetzt einfach mal davon abweichen, dass die CF im Vordergrund der Diskussion steht und es einfach mal darum geht mit 17 ein Kind in die Welt zu setzten, würde ich sagen, es ist zu früh! Ein Baby ist doch keine PUPPE und man muss sich 24 std/7 Tage die Woche drum kümmern. Das heisst im Klartext, das Leben würde sich um 180Grad im Gegensatz zu gleichalten Jugendlichen ändern. Nichts mit Disco, Kino oder sonstigen Beschäftigungen die in diesem Alter gewöhnlich sind. Klar es gibt solche und solche Fälle und auch hierbei werden die Meinungen tausendfach auseinander gehen, aber ich nehme dies einfach mal als ein Beispiel was der "Norm" entspricht! ;-P
Also das Leben würde sich von Grund auf ändern. Dann ist es wie in vielen Ehen auch, dass der Mann zurück gesetzt wird und sich irgendwie fehl am Platz fühlt. Womit also schon viele "erwachsene" Frauen Probleme haben muss sich dann ein "Kind von 17" herumschlagen! SUPER so stelle ich mir ein perfektes Leben vor *ggg* Natürlich muss das nicht so sein, aber es ist einfach so, dass es mitlerweile mehr geschiedene und erleinerziehende Familien zu geben scheint als anders herum. So und dann nehmen wir den Aspekt Schule, Abitur und Ausbildung hinzu. Mit 17 hat man höchstens die Mittlere Reife erworben, nix mit Abi oder Ausbildung. Demnach ist auch nur ein Einkommen (wenn überhaupt) verfügbar. Windeln sind schweine Teuer, Babybreis sind auch nicht ohne und Klamotten kosten so viel wie die für Erwachsene auch. Demnach kommen noch die "normalen" Kosten hinzu.. Fixe sowie Wechselnde!
Dann nehmen wir mal hinzu, dass die Mutter die den Wunsch äussert ein Kind zu bekommen an CF leidet. Dies schon von Geburt an weiss und wenn sie sich informiert auch weiss, dass sie dem Kleinen auf jeden Fall von IHRER Seite her die CF mitgeben würde. Hinzu kommt das CF Schwangerschaften immer schwieriger sein sollen als die ohnehin schon stressigen Schwangerschaften gesunder Frauen. Ich erläuter dies jetzt nicht genau, da Uli das schon sehr gut geschildert hat!
Ich hab erst letztens in der Muko info Zeitschrift einen Bericht von einer Frau mit CF gelesen die ein Kind bekam. Sie musste auf IV verzichten und darunter litt ihre Gesundheit. Hinzu kommt, dass die des Kindes mit Sicherheit im Mutterleib was mitbekommt davon, denn die Verbindung ist zu intensiv! So dieses Mädchen stand am Ende OHNE Mann da (der hatte sie verlassen noch während der Schwangerschaft) und die Gesundheit ging in den Keller. Hätte sie die Hilfe ihrer Eltern nicht würde es ihr noch schlechter gehen. Klar möchte Sie ihr Kind nicht missen, das würde keine Mutter die so etwas hinter sich hat. Aber genau an solchen Beispielen sage ich mir als CFlerin.. ist es das wert?! Mein Leben für das eines Kindes, was mich vielleicht nie ein Leben lang für sich haben wird, das ich nicht begleiten kann. Vielleicht fehle ich genau zu den Zeiten in denen ein Vater nicht gerade DER Ansprechpartner ist.
Natürlich gibt es hierfür sicherlich keine einstimmige Antwort. Es wird NIE eine geben, denn jeder sieht das anders. Ob Mann ob Frau, ob krank oder gesund. Jedoch hat alles Gründe und jeder der klar denken kann weiss, dass wenn ich schon den Aspekt einer tötlich verlaufenden Krankheit mit in eine Beziehung nehme und den Mann an meiner Seiter so sehr liebe, dass ich gerne Kinder mit ihm hätte, dafür aber auf GEMEINSAME ZEIT mit IHM verzichten muss, würde ich egoistisch denken und die Zeit die ich habe, die mir zur Verfügung steht mit IHM ALLEIN zu teilen. Denn hey, wer weiss ob ihn nicht heut oder morgen ein Bus von der Strasse fehgt *gg* Sorry heftiges Beispiel, aber es ist Real!
Zudem frage ich mich dann neben bei einmal, warum Gesunde die Kinder adoptieren wollen dies nur bewilligt bekommen, wenn sie kern gesund sind?! Das wird doch auch gründe haben nicht wahr?! Was leider auch Fakt ist, ist, dass selbst Leute bei denen Krebs in der Familie auftauchte härteren Kriterien unterzogen werden! Heftig nicht.. aber woran wird so etwas wohl festgelegt?!
Gruss
Jess